Endlich mal …

Arbeiter, die schnell arbeiten können.


Unsere Häuser wurden renoviert. Nun sollten auch die Gärten auf Vordermann gebracht werden. Diese Arbeiten müssten ebenfalls schon lange beendet sein …


Ha, heute ist ein Freudentag. Die Gärtner sind endlich da. Sie krempeln die Ärmel hoch und schlüpfen mit ernstem Gesicht und Blick zum Himmel in ihre Arbeitshandschuhe. Tatsächlich, in windeseile wird ein Sitzplatz nach dem anderen von den alten Steinen befreit. Die Karretten füllen sich und ebenso die Container. Huch, bis am Mittag sind diese übervoll und für den Abtransport bereit. Nun stehen die Gärtner mit Messband und mit dem Gerät für Landvermessungen in den Gärten und teilen die neu zu erstellenden Sitzplätze ein.


Da die wackeren Mannen begreiflicherweise schon etwas müde sind, geht diese Aufgabe sehr langsam vonstatten – und – irgendwie auch belustigend. Einer misst und sein Kollege hockt am Boden und zeichnet die vorgegebenen Punkte ein. Imme wieder machen sie einen Zigarettenhalt und begutachten die Skizzen. Da ich, (nur ganz zufällig, lieber Master), auch in diesen Gärten beschäftigt bin, werfe ich einen Blick auf so eine Zeichnung … Ja, wenn das nur gut kommt. Das ganze sieht eher aus wie ein Gemälde von einem Dreijährigen … Da sind einige der präzisen (?) Längenangaben und der diversen Vermessungspunkte durchgestrichen, gekreuzt und neu beschriftet … He mutti, das ist der Stift, mit dem Stift in der ungelenken Lehrlings – Hand. Mit dem stiftenden Jüngling und dem Stift muss man Geduld und nochmals Geduld haben. 


Auf jeden Fall sehe ich heute morgen, so um 9.00 Uhr noch keinen Arbeiter, Gärtner oder Steinmetz in den Gärten. Die stecken wahrscheinlich alle im Stau vom Gubristtunnel. Der Auftraggeber zuckt mit den Schultern und meint zu mir: “Bin nur schon froh, dass der ganze Scheiss von Platten und Steinen entsorgt ist und die Container wieder weg sind!” – “Eigentlich ist das eine ganz ordentliche und schnelle Equipe, die du da engagiert hast!”, füge ich an. Mein Gegenüber meint: “Da bin ich mir nicht so sicher. Weisst du die hatten für die Befüllung und für den Wegtransport der Container eine feste Terminvorlage, mit der Auflage, dass dem  Gärtnerunternehmen die Verzögerungskosten auferlegt werden …, da mussten die schon etwas Gummi geben!”


Ach ja, die Gärtner sind jetzt auch da! In zweier Grüppchen arbeiten sie mehr harzig als emsig. Der eine pickelt der andere schaufelt. In der Zwischenzeit habe ich alle, für die Gärten bereitstehenden Pflanzen gepflegt und gegossen. Ich höre einen Aufschrei: “Was, duuu hast diese Wampe geküsst!” – “Ja, musste ich wohl, die hat sich mir so aufgedrängt, konnte nicht mehr anders!” Da meine ich zu ihm: “He, so ein starker Mann und so ein feines weibliches Wesen, nicht abwehren können? Das ich nicht lache!” – “Also mutti! Die hat mir gedroht und gesagt, sie werde meinem Chef “stecken”, dass ich die Berufsschule geschwänzt habe!” – “Hi, mutti, das ginge noch … der hat noch ganz anderes nicht gemacht oder auf dem Kerbholz!”, wendet der Ältere ein. “Ich würde natürlich auch lieber eine Tussi küssen als in die Schule gehen!”, meint der dazu kommende Vorarbeiter der Truppe. “Diese Pfunzel küssen …, das wäre noch gegangen. Aber ich musste sie auch noch abschlecken!”


Kein Mensch muss müssen, ausser er tut es gern!”,



dieser zweischneidige Spruch ist auf meinem Mist gewachsen. Natürlich muss man regelmässig in die Schule gehen, auch wenn diese Zeit für einige Leute eine unnötige Qual, oder sogar eine Misshandlung ist.


- und - 


es muss ja nicht gerade die Humboldt – Universität von Berlin sein, oder? 

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