Die Kathedrale von Palermo …

… mit dem wunderschönen Namen “Maria Santissima Aussunta” …



… befindet sich unweit der Porta Alta, direkt an der Via Vittorio Emanuele. Die zwei Westtürme bilden mit je einem Doppelbogen (über die Via Matteo Bonello) eine Verbindung …



… zur Chiesa di Santa Maria La Vetere.



Die Kathedrale ist umrahmt mit einer schmucken Steinmauer, den diversen Eingangstoren,  mit flankierenden Skulpturen von Aposteln …



… und Heiligen, wie hier die heilige Christina.



Mitten im Park steht das Grabmal der Schutzpatronin der Kathedrale …



… der Maria Santissima Aussunta (heiligste in den Himmel aufgenommene Maria).



Hier ungefähr unter der Domkuppel stand im 6. Jahrhundert die ursprüngliche von Papst Gregor dem Grossen errichtete Basilika …



Die grosse Barockkuppel hat der Florentiner Ferdinand Fuga im Jahre 1781 erstellt. Die kleineren grünlich weissen barocken Kuppeln über den Seitenschiffen, umrahmt von Apsiden und Zinnen, sowie die im Gemäuer angebrachten Intarsien und der turmartige Aufbau beim Eingangsbereich zeigen sich in einem vielfältigen Bild.



Während der arabische Herrschaft ab dem Jahre 827 ist die ursprüngliche Kathedrale als  Moschee (Gebetshaus, Hochschule, Bäder und Bibliotheken) betrieben worden. Im Jahr 1061 eroberte und beherrschte König Roger I. Sizilien. Er übertrug die Moschee wieder dem damaligen Erzbischof. Die Muslime wurden toleriert. Erst als König Wilhelm II. 1189 starb, wurden die muslimischen Einwohner diskriminiert und ein friedliches Miteinander praktisch verunmöglicht. 



1169 beschädigte ein Erdbeben die Kathedrale. Ein Teil der Kirche, sowie die Moschee und deren Nebengebäude wurden abgerissen. In den Jahren 1184/85 wurde das Gotteshaus im byzantinisch-arabisch-normanischen Baustil neu erstellt.  



Die diversen Umbauten ab dem 14. und 15. Jahrhundert …



… zeigen die gelungene Verschmelzung verschiedener Bauformen wie folgt: 



In den Jahren 1426 bis 1430 wird die Südfassade der Kathedrale von Antonio Gambarae mit drei Arkaden, als eine Art Säulenhalle (Portikus) im gotisch-katalanischen Stil ergänzt,


 


… mit Einbindung dieser zwei blauen  Marmorsäulen …


 


… welche zur ursprünglichen Basilika und nachfolgenden Moschee gehörten, wie diese Sure aus dem Koran, bezeugt.



Das Eingangsportal mit dem byzantinischen Mosaik-Bildnis “Madonna mit Kind” (13.Jahrh.) und die filigranen Holzschnitzereien  von Francesco Miranda (1432) über dem Haupteingang harmonieren sehr schön mit den prächtigen Säulen und den schmuckem Säulenköpfen (Kapitellen).



Im Arkaden-Eingangsbereich (Portikus) ist in einer Seitenwand ein Denkmal für Carolo Borbonio (richtiger Name Charles III. de Bourbon – Montpensier) eingelassen. Dieser hat 1526 im Auftrag von  Kaiser Karl V. als kaiserlicher Heerführer Rom zurückerobert.



An der gegenüberliegenden Wand ist das Denkmal für Vittorio Amedeo II (Victor Amadeus II.) aufgesetzt. Gemäss Vertrag von Utrecht wurde der Herzog von Savoyen 1713 zum König von Sizilien gekrönt. Er regierte die Insel  sieben Jahre. Gemäss Vertrag von Den Haag tauschte er Sizilien mit Sardinen.



Das Innere der Kirche zeigt sich in einem ganz anderen Bild als vermutet:



Die riesengrossen Gänge und Gewölbe …



… die diversen Grabstätten …



… sowie Nebenaltäre …



… und diesem Hauptaltar …



… oder zum Beispiel dieser Altar …



… mit den hohen goldenen Toren …



… und massiv güldenen Aufsätzen.



Die vielen wunderschönen Wandintarsien, sowie die Decken- und Gewölbebemalungen gehen fast unter …



Einzig der Altar der Schutzheiligen 



… haben mich mich kurz inne halten lassen. Normalerweise kann ich mich innerhalb einer Kirche gut entspannen und nebst einem Gebet auch folgendes Zitat von Nathaniel Hawthorne verinnerlichen:


Der christliche Glaube ist wie eine großartige Kathedrale


mit herrlichen bunten Fenstern.


Wer draußen steht, sieht sie nicht.


Aber dem, der drinsteht, wird jeder Lichtstrahl


zu einem unbeschreiblichen Glanz. 


Doch leider vor (l)auter Leute, der vielen Heiligen- Engels- und Künstlerdarstellungen und besonders das viele barocke güldene Zeug haben mich komplett erschlagen! Auch war ich zu müde, um die wirklich wunderschönen …



… Wandbilder genauer zu studieren und fotografieren.



Deshalb hat mir der aufklärende Himmel  …



… und dieser Spruch am Ostturm mit Uhrgehäuse …


- OPERIBUS CREDITE (Glaube den Taten) -


… zu einem Glanz ganz anderer Art verhelfen können … 


ebenso die Aussicht, am Nachmittag



 


… die Kathedrale von Monreale (nahe von Palermo), eine Basilika in ähnlichem Baustil, besuchen zu dürfen …

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