Der Chiostro dei Benedettini …

… oder allgemein, der Kreuzgang von Monreale vom ehemaligen Benediktiner-Kloster …




… präsentiert sich gemeinsam mit der Kathedrale von Monreale …



… von seiner besten Seite.


Hier stand die ursprünglich im Jahre 831 gegründete Abtei vom ehemaligen Bischof von Palermo und der Benediktiner-Mönche. Sie haben sich hier niedergelassen, weil sie damals von den Arabern aus der Stadt Palermo vertrieben wurden. 

Der Einfluss der Araber zeigt bei diesem Säulengang mit den spitzbogigen Arkaden und zweifachen Bogenmotiven.

Die Arkaden werden von 26 unterschiedlich gestalteten Doppelsäulen und  verschieden geschnitzten Kapitellen (korinthischen Säulenköpfen) getragen.

Beim Setzen der Säule auf den Säulenfuss, der sogenannten Plinthe, wurde  schwarzes Lavagestein als Hilfsmaterial genommen. Dieser weiche Stein diente zur bestmöglichen Verbindung vom Säulenschaft zum Sockelstein und zur ausgleichenden Balance und Lastenverteilung der Säule auf den gesamten Unterbau.

Ich nehme an, dass diese Holzfragmente erst in der neueren Zeit, als stützende Elemente angebracht wurden … Denn momentan stehen in diesem Teil grössere Renovationen an, wie unter anderem der 3×3 m grosse Brunnenhof (zur Zeit verhüllt) hinter diesen Arkaden. 

An den vier Eckpunkten stützen jeweils vier Rundpfeiler die Gewölbekonstruktion. Gleichmässige Lavaintarsien verzieren die Bogenreihen vom gesamten Kreuzgang. Hingegen sind die stützenden Stein-Säulen unterschiedlich gestaltet: entweder ganz schlicht, mit eingefrästen Rillen, filigran geschnitzt oder mit eingelegten Mosaiksteinen, teils sogar in schraubenförmiger Anordnung oder auch …


… mit ganz einfachen und verschieden eingelegten Musterungen auf ein und der selben Säule.


Mir ist aufgefallen, dass alle auf den Kapitellen aufliegenden Stützelemente der Arkaden nur zu einem Drittel oder hälftig auf dem Doppel- oder Vierer-Säulenkopf aufliegen. Ein grosser Teil vom rohen Stützbogenpfeiler ragt jeweils in die Luft, als ob das Kapitell zu klein oder das stützende Rohr zu gross im Umfang wäre …


Die Säulen – Kapitelle sind ebenfalls  wie die Säulen unterschiedlich verziert,



… entweder wie hier mit Bildszenen aus der Bibel …



… oder symbolischen Darstellungen aus der arabischen Zeit.


Der arme Kerl muss kräftig auf die Zähne beissen, bis seine irgend wann abgefallenen Beine dank Gipsverband wieder angewachsen sind. 


Diese Symbolfigur steht sogar auf dem Kopf und übt eine komplizierte Jogafigur, nein Spass beiseite: Sie bildet die Vorgänger-Version für das heutige Wappenzeichen von Sizilien. 


Denn dieses ist erst ab dem 12. und 13. Jahrhundert in der heutigen  typisch sizilianischen Version kreiert worden. Die Triskele mit dem verzierten Kopf symbolisiert die Medusa, welche in der griechischen Mythologie die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto. Später wurde die Schlangenhaartracht mit Ähren dargestellt. Diese versinnbildlichen die römische Göttin Ceres, welche für den in Sizilien typischen Ackerbau zur Seite steht.  Ausserdem garantieren die  Ähren die Fruchtbarkeit für das Land. Die Flügel symbolisieren Hermes, den Schutzgott der Reisenden, Kaufleute und Hirten. Die Darstellung der drei Beine im gleichseitigen Dreieck versinnbildlichen die Sonne; also den Sonnenverlauf mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang oder den Lebensweg mit Auferstehung und Untergang. 


ein etwas wehmütiges Nationallied zum Abspielen



… und da die etwas fröhlichere Nationalhymne von Italien



………


 

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