Archiv der Kategorie: Muttis Reisen

Die Wetterstation von …

... Paris – CDG meldet für Sonntag, den 29. Januar 2017:

Niederschlag 0,8 l/m2, Wind 2 km/h, Temperatur höchst 7,3 C – tiefst 2,4 C


Tatsächlich,  heute ist es hier am Montmartre neblig trüb und saumässig kalt!



Da hocken sie da oben …



…schlotternd und hungrig! 


 


“He Mutti!”, ruft der Kater: “Ce temps est no la bonne franquette!” 



 ”C’est juste! Himmelsternen …



… und Hand aufs Herz …



… diese Leute hatten auch schon …



… bessere Ein- …



… und Aussichten … 



… hatten es auch schon etwas franquette einfacher …



… und gemütlicher …



… ici …



… sur la place!”


 


Bonne! Mieses Wetter hin oder her, die goldene Kuppel vom Invalidendom trotzt Wind und Wetter und hält von Napoleon Bonapartes Grabmal Nebel und Kälte fern.



Während der eine Kaiser in seiner Krypta ruht, meistert ein anderer, nämlich Zar Alexander der Dritte  jede Situation und regiert auf seiner eigens ihm gewidmeten Brücke,  die Schifffahrt auf der Seine.



Dank Liebesschlösser und  Goldgebinde zeigt diese Brückenjungfer …



… wie auch diese Braut den meteorologischen Kapriolen ihre kalte Schulter!



Für eine Hochzeit und für ein Begräbnis
ist das Wetter nie zu schlecht.
Zitat aus Irland



“Ebenfalls nicht für das Merinoschaf!”,



… doppelt Louis-Jean-Marie Daubenton (Arzt und Naturforscher – Paris 1716 – 1799) nach. 

Wenn in Paris …

… die Sonne untergeht …  … wirkt die barocke “Pont Alexandre III” besonders edel und schön …Auf den 17 Meter hohen Pylonen erhalten diese vergoldeten Bronzefiguren …… wie die Fama des Krieges “La renommmée de la guerre” … … oder die Fama im Kampf  ”La Renommée au combat” einen ganz besonderen Glanz.Diese unerschrockene Jungfrau lässt sich mitsamt Mandoline und gezähmtem Ungeheuer von der untergehenden Sonne ihren bronzenen Rücken bräunen …… ungeachtet der hinter ihr gülden erstrahlten Uferpromenade zur ”Pont de la Concorde”,… dem goldfarbenen Himmel hinter dem Eiffelturm.So stehe ich nun da – direkt an der Seine – und denk an ein Gedicht von Heinrich Heine:Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang“Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter Und kehrt von hinten zurück.”Gut Herr Heine, da geh’ ich schon mal nach hinten …   … zum Place de la Concorde …… um nochmals westwärts zur verlorenen Sonne zu schauen …… zu staunen …… und schwelenden Hauptes auf den morgigen Sonnenaufgang zu lauern …


 

Frank Gehry …

… der weltberühmte Architekt hat im Westen von Paris, im  Bois de Boulogne, dem grössten Stadtpark der Welt,  das Museumsgebäude ”Le vaisseau de verre” auf deutsch: “Das Glasschiff” erstellt.



Der Bauherr ist Bernard Arnault  (Chef des Luxusartikelkonzern LVHM) und Vorsitzender der Stiftung “Fondation Louis Vuitton”. http://www.fondationlouisvuitton.fr



Seit dem 11. Mai 2016 hat sich “die gläserne Wolke” (wie der Architekt Gehry das Glasschiff auch nennt) vorübergehend in ein “Observatorium des Lichts” gewandelt. Die geniale Verwandlung hat der Maler und Bildhauer Daniel Buren in enger Zusammenarbeit mit Frank Gehry entwickelt und realisiert.



Das Ausstellungsgebäude beherbergt zur Zeit (bis April 2017) nebst Daniel Buren’s Arbeit “L’Observatoire de la lumière”



auch “Art/Afrika” (zeitgenössische afrikanische Kunst) und “Ikonen der Moderne” (Sammlung Schtschukin) u.a. Monet, Cézanne, Degas, Picasso und van Gogh.



Täglich besuchen tausende Leute dieses gläserne Haus, welches zur Zeit durch Farbe, Spiegelungen, Transparenz und Kontraste positiv auffällt und den meisten Besuchern gefällt. Zum einen wegen der besonderen Architektur, Geometrie, der klaren Farbgebung und zum anderen wegen seiner steten Wandlungen im Spiel und Situation des Tages- und Nachtlichts.



Daniel Buren betitelt seine Farbgestaltung an Frank Gehry’s Bau  als “gestreifte Herrschaft des Lichts”.  https://kurier.at/kultur/museum-von-stararchitekt-frank-gehry-in-paris-eroeffnet/92.331.300



Die riesigen Glasflächen, welche das Gebäude umrahmen, erinnern an aufgeblähte Segel -oder - je nach dem wo man steht, an eine riesige sich entfaltende Blüte. Jedes der 12 Glassegel besteht aus einzelnen Glasteilen welche mit unifarbigen und gestreiften Farbfolien “beklebt” sind.



Das Gebäude aus Beton, Glas und Holz und die verschiedenartig ineinander verschränkten Elemente faszinieren die Besucher draussen, wie diejenigen im Gebäude drinnen. Auf 11’000 m2, verteilt auf vier Etagen werden nebst zeitgenössischer Kunst (wechselnde Ausstellungen in 11 bis 21 m hohen Galerien) auch Konzerte und Vorträge präsentiert.



Wie bereits erwähnt, zeigen sich je nach Tageszeit, Licht- und Wetterverhältnisse die Fassade und deren Spiegelungen anders. Ebenfalls in den Innenräumen verändert sich je nach Lichteinfall, deren Intensität und je nach Wettersituation die Atmosphäre (Licht- und Schattenspiele, sowie Spiegelungen usw.).



Leider erlebten wir das Gebäude nur bei bedecktem Himmel … 



http://www.detail.de/artikel/von-glassegeln-umhuellt-fondation-louis-vuitton-in-paris-12932/



Nur verleimte Holzbalken oder sogenanntes Brettschichtholz (verleimte Hölzer in gleicher Faserrichtung, deswegen auch Brettschichtbinder oder Leimbinder genannt), halten diesen hohen statischen Anforderungen, sogar im gebogenen Zustand (Biegespannung) stand.



Hier sieht man besonders schön in welchem Einklang die Stahlträger (gemeinsam mit den verleimten Balken, dem Gebäudekern und Glassegel) sich als Ganzes verlässlich tragend, funktional leicht und perfekt aufeinander abgestimmt präsentieren. 



Dieses eindrückliche Bild zeigt auf, wie die statischen Bemessungen der Glas -, Stahl – und Holz – Tragelemente und Verschraubungen in Verbindung mit dem abgerundeten Glassegel und schrägen Gebäudemantel auf den Betrachter wirkt.




Wie das Gebäude architektonisch geplant und konstruiert worden ist, kann man hier detailliert einsehen: http://www.detail.de/artikel/von-glassegeln-umhuellt-fondation-louis-vuitton-in-paris-12932/




Auch im Einklang mit der Parkanlage harmoniert Frank Gehry’s “Glasschiff”, “Glaswolke”  , sowie  die ”Gestreifte Herrschaft des Lichts” als farbenfrohes “Observatorium des Lichts”, “Observatory of Light”, „L’Observatoire de la lumière“ von Daniel Buren.



Das Licht ist ein Symbol des Lebens und der Freude.

Honoré de Balzac

Wenn’s regnet in Baden-Baden …

… geht alles baden …


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… über dem Oosbach die Brücken mitsamt den schönen Blumen …


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… die russische Kirche …


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… die evangelische Stadtkirche …


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… deren Vorplätze …


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… einschliesslich dem Springbrunnen auf dem Augustaplatz …


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… sowie dem Steinsprudelhaufen in der Lichtentaler Allee …


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…. und dem Spiel - Brunnen in der Kurpark-Residenz Bellevue …


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… der vor dem Park Cafe einer bronzenen Familie …


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… viel Gaudi und Rutschgelegenheit bietet.


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Selbst die prächtigsten städtischen Häuser …


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… die privaten Villen mit ihren wunderhübschen Eisentoren …


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… und sogar die berühmte eisige Rose vor dem Sitz der Stiftung Frieder Burda …


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… präsentien sich bei diesem Sauwetter gar nicht mal so hässlich!


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Diesem Stahl – Pavillions  im schillersten Weiss …


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… oder jenem aus filigranem Holz, kann das himmlische Nass ebenfalls nichts anhaben,


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… desgleichen den Händlern und Kunden vom Dahlienmarkt …


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… oder den schlichten Sonnenliegen vor  Brenner’s Parkhotel.


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Stoisch abgeklärt erträgt der TV-Mann unter dem riesigen Ahorndach die feuchte Pracht …


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… wie auch diese glanzvolle Laterne …


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… assimiliert mit anderen vor dem Kurhaus und dessen Casino …


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… wo chinesische Touristen sich gegenseitig ablichten …


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… dies mit viel Verrenken und Gelächter.


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Auf dem Sophiensokel lässt ein steinernes Gebilde seinen Kopf hängen …


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… gleich dahinter scheint’s dieser Hirsch zu geniessen.


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Auch unser kleiner Wicht lässt sich vom Nieseln nicht verdriessen …


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… und verdrückt sich unters schützende Bronzedach …


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… um päter in der Gaststube Forellenhof  …


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 … von Franz Grillparzer geruhsam zu zitieren:


Böses Wetter, böses Wetter!
Es entladen sich die Götter,
Reinigen ihr Wolkenhaus,
Und die Menschen badens aus.


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… als standhafte Besucher in Baden – Baden!

Wer kennt sie nicht …

… die Deichlandschaften  … DSC_1765 (3)


… und die vielen Windmühlen der Niederlanden …


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… die Kanal - Poldernlandschaft von Kinderdijk in Südholland.


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Kinderdijk liegt 15 Kilometer südöstlich von Rotterdam im Rhein – Maas – Delta, zwischen den Flüssen Lek, Noord und Beneden Merwede (Flusslauf für die Binnenschiffe).


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Ursprünglich war diese wunderschöne Kanal - Landschaft sehr sumpfig und schwierig zu entwässern. Die um 1000 n.Chr. erbauten Deiche und Dämme konnten das in den Kanälen liegende Wasser nicht zuverlässig von den trocken gelegten Feldern (Poldern) zurückhalten. Diese wurden deshalb regelmässig überschwemmt, zumal hier der  Wasserspiegel höher liegt, als derjenige vom Rhein – Maas – Delta.


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Seit 1738 stehen hier 19 Windmühlen.


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Man vermutet, dass Kreuzritter Skizzen, Baupläne und Anleitungen aus Persien für den Bau der ersten Windmühlen mitbrachten.


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Die Windmühlen von Kinderdijk (seit 1997 gehören sie zum UNESCO - Weltkulturerbe) pumpen das Deichwasser  über mehrere Stufen aus den Entwässerungsgräben über die Dämme in den Nieuwen Waterschap und von dort in den Fluss Lek.


DSC_1775 Anlässlich der  Elisabethenflut von 1421, soll ein weinendes Kind (gesund und unverletzt) und eine Katze in einem solchen Weidenkorb auf den Deich gespült worden sein. Dieses Wunder könnte dieser Gegend den Namen Kinderdijk (auf deutsch Kinderdeich) gegeben haben. Eine andere Legende besagt, dass der Deichbau durch Kinderarbeit erfolgte.DSC_1766


Das ist eine der acht runden Ziegelstein – Mühlen (die anderen sind achteckig und aus Holz). Doch alle der 19 Mühlen nennt man Erdholländer oder Grundsegler.


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Man beschreibt sie so, weil  die grossen Holz – Flügel (offen gitterartig und ohne Jalousien) bis fast zum Boden reichen.


DSC_1796 Wenn sich die vier schräg gestellten holzigen Rotorenblätter zu drehen beginnen, kommt die Flügelwelle und das Oberkammrad, beide liegen direkt unter der Schilfhaube (Kappe)  , ebenfalls zum Laufen. Diese übertragen ihre Kraft auf die im Turmgehäuse  angebrachte Königswelle und das Oberkammrad.


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Gemeinsam bringen sie nun die im Untergeschoss angebrachte Wasserpumpe (archimedische Schraube)  voll zum Laufen.


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Das ist die  ”Museumsmühle” und für jedermann offen zum Besichtigen. Die anderen Mühlen sind teilweise noch bewohnt und nur demonstrationsmässig in den Monaten Juni und Juli für touristische Zwecke in Betrieb. Ja, dann dürfen sie wieder gemeinsam krächzend um die eigene Achse laufen, knurren, stampfen.


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Dann kommen die Leute in Scharen her …


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… bestaunen alles …


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… und fotogafieren und filmen jedes Detail …


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… von oben …


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… bis nach unten …


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… besonders all die vielen mechanischen Details, wie hier das mächtige Ruder Rad mit seiner schweren Eisenkette …


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… oder diese mächtigen schweren Seile …


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… und andere filigrane Details und Befestigungen …


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… aller Art.


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Wobei, ich bei den Vorträgen deren Bedeutung und Funktion vor lauter Staunen überhört habe, denn am Deich zu hocken und …


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… so allerhand zu blitzen …


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… und darüber zu sinnieren …


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… dabei der Vogelwelt (Wildgänse, Reiher, Enten, Singvögel aller Art) zuzuhören …


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… sonst noch auf das eine …


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… oder andere zu achten …


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… und zu schielen …


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… das hat doch auch so …


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… seinen Reiz!


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Wer staunen kann, lernt sehen.


Erhard Blank

Mal etwas wärmer …

… mal etwas kühler präsentiert sich das Wetter seit längerer Zeit.


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Erlebt zum Beispiel winterlich cool am 12. Februar 2016 in Uerzlikon …


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… frühlingsverlockend lau am 15. Februar 2016 …


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… eisig kalt schlotternd am 16. Februar 2016 …


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… schon wieder spriessend mild am 18. Februar 2016 …


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… sogar am 20. Februar 2016 im bisig kalten Avenches bereits im zarten Grün der knoblauchduftende Bärlauch erscheint …


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… und ungeachtet dem launischen Hin und Her der Wetterlaunen, auf den Dächern des Schweizerischen Nationalgestüt (SNG), haufenweise Störche klappern – nicht vor Kälte mehr vor lauter Wohllust und Freude am Nestausbau, baldigem Eierlegen  und späteren Brutpflege.


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“Der Wechsel des Wetters ist die Unterhaltung der Narren.”


Zitat aus England

Das Weald and Down Museum …

… steht in Sussex (Südengland) …


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… als weitläufiges Openair – Museum, analog unserem Ballenberg …


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Zur Zeit stehen hier ungefähr 50 historische Gebäude …


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… aus dem 15. bis und mit dem 19. Jahrhundert.


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An dieser Wegstrecke.


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… steht dieses winzig kleine Schulhaus …


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… das ursprünglich in West Wittering, an der Südküste von England gestanden hat …


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… und speziell für sechs arme Kinder dieser Gegend erstellt worden ist …


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Hier in diesem hellen Raum durften diese Kinder (unter der Schirmherrschaft von Königin Victoria) das Lesen, Rechnen und Schreiben erlernen …


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… und manchmal, da bin ich mir sicher …


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… haben sie durch dieses grosse Fenster …


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… ihren ganz eigenen Traum vom Leben nach draussen wandern lassen …


Wolke nimm die Träume mit,
trage sie auf weichen Flügeln
über Berge, über Täler –
über Seen, über Wälder –
dorthin wo kein Auge dringt.


Wo kein Vogellied erklingt,
wo das Herz den Schlag vergißt,
wo die Welt noch ruht in Träumen
und die Wolke still zerfließt,
will sich Traum mit Traum vereinen.


Dr. C.P. Fröhling

„Der Spieler“ von Fjodor Dostojevski …

… wurde heute im E-Paper / Webpaper der NZZ als Buchrezension veröffentlicht: 

Dieser Artikel lässt mich an die Bronze – Skulptur von 


Fjodor Michailowitsch Dostojewski erinnern,


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… welche oberhalb der Seufzerallee, in Baden Baden,  im Stadtteil Rotbachtal steht.


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Dostojevski steht steif und “bluttfüssig” auf einer zerdrückten Weltkugel …


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… die wiederum breit und behäbig auf einer gewellten bronzenen Platte.


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Der Schriftsteller besuchte mit seiner Frau einige Male Baden Baden.  - Um seine privaten Schulden zu tilgen spielte er öfter im hiesigen Spielkasino – meist glücklos.


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http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Spieler

Der Roman ”Der Spieler” reflektiert zum Teil seine eigene Spielsucht. Auf jeden Fall weiss Dostojewski wovon er spricht, wenn er zitiert:


“Man kann sogar ein Lump sein


und doch die Witterung für das, was Ehre ist,


nicht einbüssen.”