„Tschau Mutti …

wie hat es denn dich in dieses Kaff verschlagen?!“

„Mich? Nicht nur mich! Wohne seit ein paar Wochen mit meiner Familie da! Was machst denn duuu hier?“

„Arbeite als Schulpsychologe in diesem Bezirk.“

„Was Duuu? Ein Schulpsychologe!? Ein Schreck aller Eltern! Also, du kommst mir gerade geschliffen. Wir halten seit Tagen Familienrat, ob wir unseren Jungen bereits dieses Jahr einschulen sollen oder …!“

„Ja, genau, das ist mein Spezialgebiet. Weisst du was, komm nächsten Sonntag mit deinem Mann und euren Kindern auf den Robinsonspielplatz …!“

Später zu Hause: ”Was mit so einem Psychofuzzi?! Gehts dir noch?!“, ruft mein Mann gar nicht begeistert. „Aber was tut man nicht alles für seine Kinder!“ – lenkt er ein.

Am Sonntag auf dem Spielplatz läuft es rund. Die Kinder toben und tummeln sich, bis sie rosig verschwitzt – bereit waren – mit uns zu picknicken! Unser wunderbares Söhnchen verhält sich auch während dem Essen, dominant auffällig, rechthaberisch einfältig und blödsinnig kämpferisch, wie vorhin auf dem Piratenschiff. Auf die scheinbar zufälligen Fragen vom Psychofritzen antwortet unser Primus anfangs sehr irritiert, dann selbstbewusst kühn und auf einmal gelöst locker und recht übermütig! Mein Mann und ich schauen uns beängstigend an … Wird unser Wundersöhnchen zu einem POS – Fall, mit Ritalin und “Spür-mich-Therapieritualen”?

„Ihr habt einen sehr aufgeweckten Sohn!“, werden wir aufgeklärt. „Dieser ist bereits überreif für die Schule! Der macht nur aus Langeweile soviel Wirbel und Saich!“

„Das der hell auf der Kappe ist, wissen wir schon. Aber der muss doch wirklich zuerst lernen still zu sitzen …“

„Nur keine Bange! Der lernt das schneller als ihr denkt – schult ihn ein – am besten zu einem Lehrer und ihr werdet sehen, aus dem wird mal etwas! Euer Sohn hat viel Witz und Gottvertrauen.” – und der Fachmann grinst uns ganz unverschämt an: “Lachen musste ich, als ich euren Sohn fragte, welchem Tier seine Mutter gleiche. Wie aus einer Pistole geschossen hat der gesagt: ‘Mein Mutti ist ein grosser Elefant!’ Da hat es mir die Sprache verschlagen. Du weisst ja Mutti, wir haben dich in der Schule immer mit einem scheuen Rehlein verglichen!“

„Rehlein? Von dem weiss ich gar nichts! So wie ich mich erinnere, sagten einige zu mir, ich gleiche einer piepsigen Meise.”

„Was du eine Piepsmeise? Also, da muss ich unserem Sohn recht geben. Ich sehe dich zwar nicht gerade als Elefantenbulle, doch als Elefantenkuh würdest du in jedem Zoo eine gute Falle machen.“

 Sehe ich nicht goldig vertrauensweckend aus?


Wenn ich so,


unserem Sohnemann und meinem Herzallerliebsten gefalle, dann ist es ja gut.


Ente gut – Alles gut!


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