Ein flüchtiger Rundgang …

… auf und um den Gipfel vom Montana de Guaza (Teneriffa) …


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… präsentiert sich in vielen Facetten und regt zum Nachdenken an.


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Links auf der Anhöhe sehen wir den Ferienort Chayofa und rechts oberhalb vom Steinbruch den Camel-Park, dann weiter rechts oben liegt die grössere Ortschaft La Camella (nicht auf dem Foto). Links oben sehen wir Arona. Übrigens, die T28, die nach Arona führt, verläuft weiter oben als steile Bergstrasse (T51) nach Vilaflor, dann von dort ins Naturschutzgebiet, resp. ins stark bewaldete Vorgebirge vom Teide; weiter oben zum Teide selbst. Wie man sieht verläuft das Gelände unterhalb und oberhalb von Chayofa   terrassiert (zum grössten Teil mit hohen Zäunen abgesperrt) nach oben.  Sollte man sich trotzdem, dank einem  Schlupfloch, in dieses Gebiet hineinwagen, müsste man einerseits, nebst gutem Schuhwerk viel Trinkwasser und einen guten Sonnenschutz dabei haben. Man kann sich in diesem steinigen und kargen, sowie zum Teil unwirtlichen Gelände schnell verirren (was mir passiert ist) und man findet selten einen Ausgang  oder sonst ein Loch im Zaun … In den Terrassen befinden sich offene Kanäle, aus quadratischen Steinbrocken, zum Sammeln und Ableiten von Regenwasser. Die Wasserleitungen sind zum grössten Teil intakt, führen aber nur Wasser, wenn es einmal  stark geregnet hat. Dank den diversen Wasserleitungen und kleineren und grösseren Staubecken (aus Beton) leben nebst vielen kleinen Zugvögel auch Störche, Reiher und Kraniche hier; natürlich auch viele Wildtiere, wie Hasen, Landschildkröten und diverse Reptilien.


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Da hat sich die Regierung von Arona für das nördliche Gebiet, direkt unterhalb der Autobahn von Los Christianos, etwas vorgenommen. Die Urbanisierung ist da schon sehr weit fortgeschritten. Auf welche Kosten?


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Hier erhebt sich der zweihöckrige Camino Real Llano Azul. Dahinter sieht man das Wasserreservoir “Embalse Barranco del Rey” (blaue Folie), dann eine Bananenplantage (weisse Folie) beim Krater Caldera del Rey, sowie die Ferienorte Playa des las America, Adeje, Fanabe und La Caleta (ganz im Hintergrund).


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Hier sieht man ganz deutlich den Golfplatz “Campo de Golf Las Americas” und gleich im Vordergrund noch einen weiteren Teil der unnötigen Urbanisation.

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Während der vor uns liegende Golfplatz (wie alle anderen auf der Insel), immer begrünt und belebt sein wird—ist es doch fraglich, ob die bereits erstellten Strassenzüge (im Vordergrund) mal als Quartierstrassen fungieren werden. Mit EU - Geldern können ganze Landstücke schnell mal erschlossen werden. Ob dafür eben so rasch finanzkräftige General – Unternehmer und schlussendlich Käufer für die geplanten Immobilien gefunden werden, steht in den Sternen …


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… dies besonders wegen der zur Zeit sehr instabilen Wirtschaftslage.


Die bereits neu erstellten Siedlungen und deren Häuser mit den vielen Wohnungen finden keine Käufer mehr. Die Appartemente werden dann meistens direkt an Touristen per Timesharing angeboten.  Für Einheimische sind diese Wohnungen nicht interessant, zum einen zu teuer, zu abgelegen usw. So dämmern viele kostspielige Liegenschaften halbleer, hinter hohen Maueren vor sich hin. Unbewohnte Wohnungen und Anwesen müssen, ebenso wie die bewohnten, mittels Kameras oder Securitasleuten überwacht werden. Auch innerhalb der Anlagen müssen exponierte Fenster und Türen zusätzlich vergittert werden und mit Alarmanlagen ausgerüstet werden.


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In ganz Spanien (inkl. Inseln) sind praktisch alle Branchen in die roten Zahlen geraten. Die Hypothekarzinsen,  Mieten und die Kaufpreise der Immobilien steigen rasant an. Die meisten Arbeitnehmer erhalten zu kleine Löhne oder sind sogar arbeitslos (25 %). Die Lebensmittelpreise sind zwar stabil geblieben. Billige Unterkünfte sind für die Inselbewohner nur spärlich vorhanden. Appartementanlagen, wie wir sie hier unten sehen, sind für die Touristen bestimmt. Sie werden, wenn sie noch  einigermassen  gut “im Schuss” sind, von diesen (früher Deutsche, heute Engländer) gemietet, möglichst billig, sogar für längere Aufenthalte. Viele Anlagen sind aber nur während der touristischen Hochsaison ausgebucht. Dazu kommt, dass unbewohnte Objekte schneller zerfallen. Einerseits ist daran die schlechte Bauqualität, andererseits die salzige Meeresluft schuld. Vielen Eigentümern fehlt das Geld für die alljährlichen Renovation oder zum Sanieren der ganzen Anlage, gemeinsam mit den anderen Eigentümern. Die Folge ist, dass “ausgemusterte Wohnungen / Häuser” an die vielen Saisonarbeiter, Arbeitslose und sogar Asylsuchende vermietet werden. Damit diese die Miete für die Wohnung oder Zimmer bezahlen können, sehen sie sich gezwungen Untermieter aufzunehmen. Asylsuchende und Illegale teilen sich sogar eine Schlafstelle …


Etwas fröstelnd, nicht nur wegen meinen Gedanken, lenke ich mein Blick nach oben:


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Die Funk- und Sendeanlage …


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… präsentiert sich, zu meinen Gedanken passend …


DSC_0142… unter ziemlich dicken und dunklen Wolken!


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Ich mach’ mich auf den Heimweg; zuerst vorbei an den hohen Masten für die Strom- und Telekommunikationsindustrie.


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Diese Anlagen schaffen Arbeitsplätze, für die Wartungs- und Aufbereitungsarbeiten, einerseits vom Werk aus …


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… und andererseits direkt an Ort und Stelle.


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Diese Werkarbeiter müssen trittfest und schwindelfrei sein.


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  Ausserdem sind die Arbeiter hier oben meist sehr starken und kühlen Winden, meist aus Nordwest ausgesetzt.


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Der Ausblick beim “Mastenpark” zeigt  Richtung Norden, die Dörfer Guangacho und Las Chifiras,DSC_0167

Dann Richtung Südosten die Bananenplantagen von La Rosas …DSC_0169


… und die Vororte von Costa Silencio.


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Dieser Weg verläuft zuerst Richtung Süden …


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… dann Richtung Südwest … 


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Während unserem Abstieg haben sich die Wolken wieder verzogen und erfreuen uns Wandergesellen …


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… sowie  Gross und Klein, Reich und Arm …


in diesen mehr oder weniger ehrenwerten Häuser, vor uns!


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und schon sind wir wieder unten, am Anfangspunkt …


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… unserer Bergwanderung.


He Bingo!


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… da lässt sich doch noch  ein ganz kleiner süsser Kerl fotografieren!


“Ende gut alles gut!”,


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sagt der Glückliche beim Anblick dieser Blumenpracht!


 

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