Archiv der Kategorie: Jahreswechsel

Sätze zum Jahresende …


Schon wieder stehen wir wieder vor einem Jahreswechsel …

Das Jahr 2023 fliegt uns davon, ein Neues zeigt sich schon –

Allsamt ist daran bemüht für’s grosse Fest möglichst viele Körner und Krümel zu ergattern,

wie auch landauf, landab – Wein, Sekt, Bier und sogar Gemütlichkeit zu hamstern.

Einzig Miz Miz Miz – hat für sich was Besseres organisiert. Nein, nein kein Büchsenfleisch …

… ein stattliches Fischlein muss es sein.

Darüber kugeln sich sogar diese Stuten und Fohlen und johlen: “Beeilt euch! -

… unser Hausherr ruft zu Tische! Ihr dürft jetzt …


… wie Hinz und Kunz euch am grossen Buffet vergnügen und euch dabei fürs Neue Jahr …

… beim Anblick dieser Herde …

möglichst viel Licht und Gelassenheit wünschen -aber dabei bedenken,

wie von Unbekannt zitiert:

“Von der Gelassenheit bis zur gelassenen Heiterkeit ist noch ein weiter Weg.”

“Wie man es nimmt!”, meint Grisly und Mutti und zückt rasch ihre Kamera:


“Vorsätze hin oder her, für Heute einfach nur mal ein cooles

- Happy New Year!”

01. Januar 2011 …

… ist erwacht …


mit etwas Goethe:



Das Neue Jahr sieht mich freundlich an,


und ich lasse das alte


mit seinem Sonnenschein und Wolken


ruhig hinter mir.


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Mutti wünscht euch Allen



ob in sonniger Höh’



oder Nebeltal:


Ein lichtvolles und gesegnetes Neues Jahr!









Vorsätze und Versprechen

Es ist Ende November 2008. Ich bin mit dem Zug unterwegs zu meinen Eltern. Irgendwie kommt mir mein Gegenüber bekannt vor: „Hey sag einmal! Du bist doch der, ähh, ich weiss nicht mehr…!“ Tatsächlich es ist der Josef! Er heisse jetzt zwar Jo. „Na, in dem Fall Jo! Wie geht es dir? Bisch zwäg? Was machsch so?“ „Mir geht es gut! Bist du auch auf dem Weg zur Beerdigung von unserem Coucousin Harri?“, fragt er mich. „Hey, sag das noch einmal, der Harreli ist gestorben, seit wann?  -  „Also  das weiss ich auch nicht … Im Amtsblatt steht, dass heute Nachmittag seine Beerdigung ist!“


Ich weiss auch nicht, welcher Teufel mich geritten hat. Auf jeden Fall vertröste ich meine Eltern auf den späteren Abend, und begebe mich mit Jo zur Abdankung von unserem Harri! Zur vollen Stunde erreichen wir beide den Friedhof. Nirgends eine Beerdigung. Wir fragen nach und bekommen zur Antwort, dass die Bestattung bereits vorbei sei und die Hinterbliebenen in der Kirche sind! Gut, schnell zur Kirche. Die ist auch leer… Na, dann ab zur Kapelle. Tatsächlich sind da ein paar Leute versammelt, die dem Aussehen nach unseren Verwandten gleichen. Somit setzen wir uns beruhigt in die Bänke und erheben andächtig unsere Gedanken an den lieben Verstorbenen. Nach dem Gottesdienst gesellen wir uns zu unseren Cousins, Tanten und anderen Verwandten, um ihnen zu kondolieren. „Wie habt ihr uns gefunden! Wir haben niemanden benachrichtigt. Wir wollten nur eine stille Abdankung für unseren Vater! Aber es ist doch toll, dass ihr gekommen seid. Ihr seid selbstverständlich zum Vesper im Ochsen eingeladen..!“ So sitzen wir ein wenig später, gemütlich plaudernd, in der uns anfänglich fremd vorkommenden Trauer-Gesellschaft. Dass wir einander buchstäblich aus den Augen verloren haben, bedauern wir alle sehr und versprechen einander hoch und heilig, hin und wieder einander zu schreiben.


Wieder zu Hause, und noch am gleichen Abend, habe ich mir deshalb vorgenommen, dass zukünftig nicht nur unsere Freunde und Kollegen Weihnachtspost erhalten, sondern auch alle meine Verwandten, mit denen ich irgend wann einmal in Kontakt  gestanden bin. Tatsächlich schaffe ich es, bereits Mitte Dezember, so vierzig individuell gestaltete Karten für unsere Kollegen und Freunde  zu versenden. So, nun beglücke ich noch unsere Cousins, Cousinen, Tanten und Onkel mit etwas Weihnachtspost – aber nicht nur mit einer schönen Karte, sondern mit einem kleinen Begleitbrief. Bereits beim Ersten komme ich ins Schwitzen. Die Vornamen sind mir nicht mehr so geläufig. Am besten ist, ich schreibe „Hallo ihr Lieben“. Diese Hürde ist geschafft und schon bald kann ich ebenfalls die ersten verwandtschaftlichen Weihnachtsbriefe auf die Post bringen.


Der vierte Adventsonntag ist da! Von überall her erhalten mein Mann und ich Weihnachtspost. Aber dummerweise nicht von denen, die wir bereits beglückt haben, sondern von ganz anderen Leuten. Somit eiligst auch diese mit Glückskarten beglücken…  Zu allem Ueberfluss reichen meine Karten nirgends mehr hin. Nachtarbeit ist angesagt! Neue Karten mit anderen Fotos basteln. Text neu drucken (ursprünglicher Text passt nicht mehr zum vorliegenden Sujet…) Gopf! Die restlichen Briefe für meine Verwandten werden auch nicht weniger! Da ist doch noch der.. oder diese…! Bald komme ich mir vor wie Charlie Chaplin in „Moderne Zeiten“!  So, nun aber Stopp. Mein Mann spricht ein Machtwort. Ich verspreche, den Rest zwischen Weihnachten und Neujahr zu erledigen.


Es ist Weihnachten! Wir sitzen friedlich mit unseren Eltern unter dem Weihnachtsbaum. Da räuspert sich mein Vater: „Du hast doch dem Dingsda eine Weihnachtskarte gesandt. Er hat sich darüber gefreut, aber auch geärgert, weil du die Karte mit einer falschen Adresse beschriftet hast. Jetzt ist diese zuerst beim Hans gelandet…“. Da ereifert sich  meine Mutter: „Sag mal! Spinnst du! Du kannst doch dem Dingsda nicht eine Karte senden und dafür den Hans vergessen…!“ „Hab den Hans nicht vergessen liebe Mutter, ich erledige diesen Brief zwischen Weihnachten und Neujahr schon noch!“ „Ja, aber dann sollst du den Onkel Heiri in Amerika auch berücksichtigen. Weisst du der macht es nicht mehr lange!“ „Ist gut, Mami, wird gemacht!“ Also auch der Onkel soll noch eine Karte haben. Kruzifix und Himmeldonnerdoria – habe keine Karten mehr. Hoffentlich finde ich in irgend einem Laden noch welche, oder zumindest schönes Briefpapier.


Heute ist der 5. Januar 2010. Gedankenverloren sortiere ich die Weihnachtspost die mein Mann und ich erhalten haben. Es sind wie jedes Jahr, sehr viele wunderschöne Karten mit besinnlichen oder originellen Texten, sowie einige liebevoll gestaltete Briefe. Da fällt mir auf, von der Verwandtschaft ist nichts gekommen. Oh, Entschuldigung stimmt nicht ganz, der Dingsda hat uns geschrieben und uns mit schwungvoller Schrift mitgeteilt, dass seine Tochter nun den Doktortitel habe, sein Sohn nun ein CEO sei, und sein Grosskind bereits zwei Schulklassen habe überspringen dürfen….


Das Telefon unterbricht meine Gedanken… Oh, Gott der tolle Jo ist am Apparat und verkündet ganz euphorisch: „Tante Kunigunde ist gestorben – kommst du auch mit an die Beerdigung?“


Nachtrag: Selbstverständlich bin ich nicht an die Beerdigung gegangen. Sonst hätte ich womöglich nochmals der ganzen Verwandtschaft versprechen müssen, dass wenn wir uns schon nicht sehen, einander schreiben würden – zumindest auf Weihnachten und Neujahr!


Eine lateinische Lebensweisheit sagt:


“Dumme fallen leicht auf große Versprechungen herein!”

Foto: mutti

Unser Leben gleicht einer Baustelle

Gedanken von Anthony Robbins:

“Könnte ich mein Leben nochmals leben, dann würde ich das nächste Mal riskieren, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal. 

Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde. Ich würde mehr verreisen. Und ein bisschen verrückter sein. Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen. 

Ich würde mehr spazieren gehen und mir alles besser anschauen. Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.

 Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete. 

Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick nach dem anderen zu leben, anstatt jeden Tage schon viele Jahre im Voraus.

Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herum kommen, viele Dinge tun und mit sehr wenig Gepäck reisen. 

Könnte ich mein Leben nochmals leben, würde ich im Frühjahr früher und im Herbst länger barfuss gehen. Und ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn ich käme zufällig daran. 

Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.”