Heute ist es …

goldig blau und herbstlich lau!

“Komm Chicco! Gehen wir spazieren!”

Etwas später auf dem Feldweg begegne ich Gil:

“Hey Gil! Dieses Wetterchen heute, ein wirklicher Traum!”

“Ouu, Mutti! Gut, dass ich dich sehe! Letzte Nacht! Grässlich! Wieder meine Trülla! Die hat sich voll krass, andauernd gekratzt! Mein Tierarzt hat ihr jetzt eine Spritze verabreicht und Diätfutter verordnent!”

“Schon wieder! Du Gil, hast du gelesen …?”

“Nein Mutti … Hey Trülla, das ist Pfui! Kommst du zu mir! Nein Trülla, hab ich gesagt! Willst du kommen!? Von dem Zeug da, kratzt du dich wieder!”

“Weisst du, die haben in Japan wieder …”

“Ach Mutti, schau wie drollig jetzt Trülla guckt? Die merkt, dass sie einen Saich gemacht hat!”

“Du, dieser Abgeordnete hat von dem Wasser getrunken – und jetzt sagen sie, der Reaktor werde gleich …” –
“Du Trülla, aber nicht schon wieder – komm schnell raus – wenn das der Bauer sieht!”

“Also der Schlamassel in Japan ist noch nicht überst…”

“Du, Mutti – Entschuldige! Ich muss mit meiner Trülla umkehren, sonst kratzt die sich wieder die ganze Nacht!”

 

“Verstehe! Das wäre unangenehm. Also Tschüss ein anderes Mal!”

Etwas weiter vorne treffe ich Tamara mit ihrem Puddel.

“Ja, Tschau Tamara! Schön, dass ich dich sehe! Hast du schon Feierabend?”

“Nein, nein Mutti – Hätte noch einen Kunden … Aber mein Mäxli ist gar nicht gut drauf! Duuuuh?! Der hat’s mit den Nieren. Der Tierarzt hat gesagt…  Eine Stunde später und mein Mäxli wäre gestorben. Jetzt hat er ihm eine Infusion … He Mäxli kommst du wohl zum Fraueli! Ach du mein Schnudeli, du darfst doch keinen Mais essen. Gäll, das weisst du doch! Der Doktor hat’s dir verboten! Gib den Mais dem Fraueli! Jaaa braves Hundi Hundeli, du armes liebes Huscheli!”

“So, so, schon wieder mit den Nieren! Aber sag, weisst du wie es mit dem Gubristtunnel weiter geht? Dein Mann ist doch in dieser …!”

“Hör mir auf mit dem Gubrist! Jetzt schau, der Mäxli ist schon wieder im Mais! Nein, so geht das nicht – ab nach Hause mit dir! Tschüss Mutti tut mir leid, ein anderes Mal!”

Etwa später:

“Huu Huuu Mutti! Warte ich komme gleich ein Stück mit dir!”

“Schön Lena! Hey du siehst gut aus! Warst du in den Ferien?”

“Ja stell dir vor! Auf Madeira! Kaum zu Hause geht der ganze Scheiss wieder von vorne los … Hierher Zambo, was fällt dir ein! Jetzt hat der doch die Maus gefressen …!”

“Auf Madeira! Toll! Warst du in Funchal auch auf dem Markt?”

“Hierher Zambo! Komm komm schön, feini Gutzi!”

“Du Lena, hat es in Santana immer noch diese wunderschönen Bauernhäuser aus Stroh?”

“Zambooo! Hör auf zu puddeln! Was aus Stroh! Hab nichts …. Zamboo, nicht schon wieder eine Maus! Komm jetzt Gutzi … also, wenn du nicht kommst gebe ich das Gutzi Chicco … Hey mutti, siehst du! Ich bin wieder voll im Stress!”

“Na, Lena! Lass doch …!”

“So Zambo, jetzt längst mir! Du kommst mir jetzt an die Leine!”

“Siehst du Mutti – ich glaube Zambo hat es einfach nicht gut getan, soo lange im Tierheim zu bleiben. Die haben ihn sicher hungern lassen, dass er jetzt sogar Mäuse frisst! Nächstes Mal nehmen wir ihn wieder mit uns! Egal was der Flieger dann kostet. Schau da vorne ist Silveli – uuuh Silveli warte mal …!”

Hey Lena und Mutti! Ich muss euch etwas sagen: mein Strolchi hat eine Ohrenentzündung – schlimmer Fall sagt Frau Doktor! Bin fix und total fertig – wie der Schmerzen hat. Seine Ohren sind eitrig geschwollen und ganz wund! Zum Glück ist Poldi zwäg …”

“Chicco hat das auch hin und wieder – du die Tropfen …!”

“Ja, aber, das sag ich dir Mutti – mein Strolchi braucht härtere Ware! Habe ein gutes Mittel, extra einfliegen lassen … Wie war’s auf Madeira Lehnchen?”

“Eigentlich gut! Aber mein Zambo! Oh Gott, dem hat es im Tierheim gar nicht gefallen.  Jetzt ist er ganz durcheinander, stell dir vor, der hat gerade jetzt zwei Mäuse gefressen! Sooo grusig! Wäh, mich schüttelt es richtig! Nächstes Mal fliegt der wieder mit uns mit!”

“Ist auch besser so – Mein Strolchi kommt bei mir nie und nimmer mehr in ein Tierheim oder sonst zu einer Hundetante. Hab meinem Mann gesagt, entweder haben unsere Hunde einen Platz im Flugzeug – oder ich bleibe mit ihnen zu Hause. Diese Tierheime nehmen es gar nicht so genau mit der Pflege und so! Da sieht man es wieder, was die mit Zambo angerichtet haben …! Einfach mega grässlich, die armen Mäuse!”

“Komm Chicco wir gehen! Es ist Zeit fürs Mittagessen!”

Beim Mittagessen zerschneidet mein Mann fein säuberlich ein paar Fleischhappen.

“Du, sag, schmeckt es dir nicht? Was soll das Gefotze?” -


“Chicco hat mir gesagt, er wolle etwas von dem feinen Filetstück!” -


“Das ist jetzt aber nicht dein Ernst? Das kommt gar nicht in Frage. Chicco soll das Zeug in seinem Kübel fressen! Basta!” -


“Aber Chicco hat lieber etwas besseres! Gäll du! Das schmeckt dir! Hab’s doch gewusst!”


Hört ihr mich schnaufen? Ummmm Ummm Ummm! Besser nichts sagen …  Ich verabschiede meinen Mann an der Haustüre. Chicco hält es nicht für nötig seinem Herrchen ein Adieu zu schwänzeln. Er bleibt lieber in seinem Bettchen, da der Bauch so


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schwer vom Essen und Fressen ist …


In der Mitte des Lebens auf den Hund zu kommen


ist ja schön und gut -


aber -


den Hund oder andere Haustiere


in den Mitte punkt zu stellen


ist doch etwas übertrieben!


Oder?


Ach ja, hab ganz vergessen zu erzählen:


Heute hat der Postbote ein Päcklein für Chicco abgegeben.


Darin hat es ein paar schön verschnürte pfundsbraune Stengel und im Begleitbrief steht:


“Verfüttern Sie doch einmal ihrem Liebling den top aktuellen an Mineralstoff angereichterten Vitamin-Happen von Baldi! Einfach den Riegel zerbrechen und die Stücke als kostbare Happi-Häppchen unters Futter mischen! Und vergessen sie nicht, das graue Feld aufzurubbeln! Vielleicht gewinnen Sie für Ihren Liebling einen Wellnesstag in unserem Viersterne – REHA - Zentrum, speziell für Vierbeiner …”.



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