Archiv der Kategorie: so Allerlei

„Ich wünsch mir auf Weihnachten …

eine Haarverlängerung!”,


erzähle ich meinem Gegenüber.


“Toll Mutti! Hab das Angebot auch gesehen im Deal-Abschlag-Programm!”

Deal-Abschlag-Programm!? Was ist denn das?”

“Weisst du, das ist, wenn du auf www.deal-extra-shop im richtigen Moment auf die Maus klickst, dann kannst du z.B. für den halben Preis eine Fettabsaugbehandlung gewinnen.”

Toll, da mache ich mit, dann kann ich diese auf meinem Wunschzettel streichen und die gleich selber finanzieren! Wenn die Kinder mir etwas schenken wollen, dann soll es etwas Rechtes sein, und nicht eine Ware aus einem Sonderangebot-Schrottprogramm”

“Du, da könnt ich dir ein Straffprogramm für dein Füdli empfehlen. Das gibt es noch nicht zum reduzierten Preis. Kenne da einen, geilen Typ. Der modelliert und poliert dir tip top und erst noch mit Leib und Seele einen hundertpro neuen Po.”

Easy, da kommt mir in den Sinn! Weisst du hinter dem linken  Ohr, gerade etwas schräg unter dem Kleinhirn, habe ich eine Warze! Würde der mir eine haargenaug gleiche, hinter dem rechten Ohr anmontieren? Weisst du, dann kann ich meinen Kopf auf dem Schragen besser platzieren, wenn ich im Frühling meine Stirn und Lippen wieder mit Botoxspritzen auf Vorderfrau bringen muss!”

“Was, du willst eine neue Warze?”

Ja, natürlich! Ist dir nicht aufgefallen? Mein Hinterkopf ist irgendwie soo flach! Mit zwei schön ausgewachsenen Warzen plus Haarverlängerung erhalte ich eine geile Kopfform, und ich kann etwas selbstbewusster auftreten!”

Mutti, easy. So kommt niemand mehr auf die Idee, dass du mit einem Spatzenhirn auf die Welt gekommen bist.”

mutti


Eine Frau muss so gescheit aussehen,


dass ihre Dummheit eine angenehme Überraschung bedeutet!


Karl Kraus


Ein Foto in der Zeitung …

bringt es an den Tag!

Hallo Mutti, kommst du mal?! Schau dir dieses Foto an.” Lisa reicht mir unsere Bezirkszeitung und zeigt auf ein Bild!

“Schön, dein Sohn strahlt ja prächtig auf der Schulter von deinem Luca!”

Ja, gäll! Das ist eine ganz herzige Aufnahme. Doch mich nimmt es wunder, wer die Frau ist, welche neben meinem Mann steht. Auf jeden Fall ist das keine aus unserem Fussballclub.”

Ä ba! Schau mal, das ist ja noch ein ganz junges Ding. Wahrscheinlich ein flügge gewordenes Mädchen aus unserem Dorf, das ihren Schnüggel beim Tschutten bewundert!”

Du irgendwie – ach ich hab’ da so ein komisches Gefühl. Weisst du, ich habe diese Person an unserem Geschäftsabend gesehen!”

“Ja, wenn sie von eurem Personal ist, dann wirst du sie doch kennen, oder?”

Eben nicht. Wir haben in letzter Zeit niemand neu eingestellt. Mein Gefühl sagt mir, da ist etwas faul!”

Dann ist es am besten, du fragst heute Abend deinen Mann …

Du ja! Ich hoffe, ich finde den Mut!”

 Als ich Liasa wieder treffe:

Mutti! Du glaubst es nicht. Diese Frau in der Zeitung, das ist die Freundin von unserem Stift und sie ist schwanger … von meinem Mann!”

“Na, dann kannst du aber sofort die Scheidung einreichen!”

Bloss nicht! Wenn das raus kommt erschiesst unser Stift meinen Mann! Denn Tomi meint, das sei sein Kind und er will die Urschi unbedingt heiraten, weil sie sonst aus dem Land verwiesen würde – denn diese saubere Person ist illegal hier!”

“Aber Lisa, dass kann dir doch alles egal sein. Wirf deinen schlampigen Mann aus dem Geschäft, lass dich scheiden! Du schmeisst ja den Laden sowieso jetzt schon ganz allein!”

Nein, nein Mutti! Das verstehst du falsch. Mein Mann kann machen was er will. Mir tut einfach nur Tomi leid, dass er sich bereits für ein Kuckuckskind abrackern muss!”

“Jetzt sag aber bloss! Du machst dir darüber Gedanken!”

Es ist so, wenn Tomi plötzlich eine Frau mit Kind hat, dann hat er doch gar keine Zeit mehr für mich!” -

Der Puritaner ist einer,


der gerechte Entrüstung in die falschen Dinge fliessen lässt. 


Gilbert Keith Chesterton


Unlängst las ich dieses Zitat:

Ob Frauen so intelligent sind wie Männer, weiss ich nicht.


Aber so dumm sind sie ganz bestimmt nicht!


Caterina de Midici / franz. Königin 1519 – 1589


Als ich über diese zwei Sätze etwas nachdachte und dabei das Geburtsjahr der Schreiberin wahrnahm, machte mich diese


Caterina Maria Romula de Medici sehr neugierig!


Am 13. April 1519 kam Caterina in Florzenz, als Prinzessin von Urbino auf die Welt. Sie starb als Königinmutter und Regentin von Frankreich, am 5. Januar 1589 in Blois.



Schon ein paar Tage nach der Geburt verlor Prinzessin Caterina zuerst ihre Mutter (Kindbettfieber) und dann ein paar Tage später den Vater (Tuberkulose und Syphilis). Ihr Grossonkel Papst Leo X. setzte sich als Vormund von Prinzessin Caterina ein, und er ernannte das Waisenkind zur Herzogin von Urbino. Papst Leo starb schon bald und sein Nachfolger wurde Papst Clemens der VII. Die kleine Herzogin Caterina war dank dem geerbten Vermögen ihrer Mutter bereits eine sehr reiche Person.  Mit ihrer Verwandtschaft mit Papst Clemens wurde sie plötzlich eines der reichsten Mädchen von ganz Europa.



Papst Clemens ging mit Frankreich (Venedig, Florenz und England) ein Bündnis ein, um so den damaligen König Karl V. (römisch – deutscher König aus dem Hause Habsburg) zu schwächen. Papst Clemens erlitt dabei eine bittere Niederlage. Die einflussreiche Familie Medici wurden von da an als Geiseln in Siena gefangen und die vermögende Caterina wurde dadurch zur wertvollen Geisel für Florenz. Dank Intervention nahm die Taufpatin, eine Äbtissin vom Konvent Santa Maria, die Waise bei sich auf. Caterina lernte da Griechisch, Latein und Französich. Sie eignete sich im Kloster gute Umgangsformen, sicheres Auftreten, Selbstbewusstsein und die katholische Religion an. Nach der Belagerung von Florzenz kehrte die elfjährige Caterina wieder zu Papst Clemens nach Rom zurück.


Der französische König Franz I. wünschte, dass Caterina seinen zweitgeborenen Sohn Heinrich (Herzog von Orleans) heiraten sollte. Italienische Fürsten wollten ebenfalls die reiche Herzogin ehelichen. Unter anderem sollte sie ihren Verwandten Giuliano de’ Medici heiraten. Nach heftigen Machenschaften und Verhandlungen wurde die erst 14-jährige mit dem gleichaltrigen Heinrich von Orléans, also dem Sohn von Franz I., vermählt. Während der Vorbereitungszeit zur Hochzeit und dem langem Reiseweg nach Paris (inkl. Vorstellungsbesuchen in diversen Fürstenhäuser), las die gebildete Caterina sehr viele Bücher – unter anderem das Handbuch für Machthaber …



Auch am französischen Hof bildete sich Caterina immer weiter. Sie begleitete stets ihren Schwiegervater auf seinen Ausritten und Jagdanlässen. Sie scheute sich nicht, wie eine Amazone auf dem Pferd zu sitzen und dem König nach zu galoppieren,  anstelle gemächlich im Damensattel zu reiten (wie ihre Dienerinnen). Nebst viel Vermögen und Schmuck brachte sie auch ihre italienischen Bediensteten mit auf den französischen Hof. Die Zubereitung der Mahlzeiten wurde dank dieser italienischen Köchinnen verfeinert und verbessert. Ebenfalls verbesserten sich die diversen Umgangsformen im königlichen Alltag und bei Empfängen auf dem Schloss. Die viele Erneuerungen wurden von Caterina festgelegt. Sie sie setzte alles daran, dass diese auch eingehalten wurden. Zum Beispiel hatte sie das Anziehen von Unterhosen für die Frauen verordnet. Vor dem Essen musste jeder die Hände waschen. Niemand durfte mehr das Tischtuch zum Nasenputzen gebrauchen. Die Männer durften im Esssaal nicht mehr urinieren, sondern sie mussten dafür die Nachttöpfe im Nebenraum benutzen. Caterina machte den Schnupftabak hoffähig.



Unerwartet starb der Kronprinz von König Franz I. Deshalb wurde Caterinas Gatte Heinrich II. zum neuen Kronprinz ernannt. Da aber Caterina immer noch kein Kind geboren hatte, geriet das Königshaus in Verlegenheit. Es stellte sich heraus, dass Ihr Gatte bereits ein Kind mit seiner Mätresse Diana gezeugt hatte. Deshalb gab man Caterina die Schuld für die kinderlose Ehe … Dass die Ehe am Tag der Hochzeit vollzogen wurde, konnten Papst Clemens und König Franz I. belegen. Sie hatten sich darüber selber vergewissert, indem der eine mitten in der Nacht das Zimmer betrat und der andere am darauf folgenden Morgen … Den Hochzeitsgästen im Saal, wurde postwendend mitgeteilt, dass sich das Brautpaar im Bett von Heinrich II befände und da vergnüglich einträchtig einander unterhielten.



Also musste schnell eine andere Gattin für den jungen Heinrich II. her… Caterina und Heinrichs Mätresse Diana freundeten sich miteinander an. Dank Dianas Ratschläge (und Pülverchen) wurde Caterina schwanger. Sie wurde wieder als rechtmässige Frau von Heinrich II. anerkannt. Diana half der Caterina nicht gar so freiwillig und selbstlos, denn wenn der zukünftige König Heinrich II. eine andere Herzogin oder Prinzessin geheiratet hätte, wäre diese sicher um einiges jünger und attraktiver gewesen als sie selber – und ihre Stellung als Mätresse wäre nicht mehr gefragt gewesen …



Auf jeden Fall gebar Caterina 1544 das erste Kind, den Franz II. Ihre Stellung am Hof war von da an gesichert und wurde mit jedem Kind noch mehr gefestigt. Es waren im Ganzen elf Kinder, zehn Geburten, innerhalb von zwölf Jahren. Sechs der Kinder verstarben vorzeitig. Diana ihrerseits blieb die Mätresse von Heinrich, bis zu seinem Tode … Caterina schenkte Diana zum Dank ihrer Vermittlungen ein paar kostbare Schmuckstücke, (diese wurden später an Elisabeth I. von England weiter vererbt. Die einen schreiben, dies seien kostbare Perlenohrringe gewesen, die anderen berichten von einer Perlenkette …).


Heinrich II. wurde 1547 in der Kathedrale Notre-Dame zum König gekrönt.  Caterina und Diana beratschlagten von da an den König. Innenpolitisch verfolgte er weiter die Interessen seines Vaters. Auf italienischem Boden führte er Krieg gegen Karl V. (römisch – deutscher König und Kaiser von Habsburg), dann noch gegen König Philipp II. von Spanien. Er verfolgte unter anderem die Hugenotten, usw.  Bei der Feier vom Friedensvertrag (1559) mit Karl V. wurde anlässlich eines Turniers ein Auge von Heinrich II. von einem zerbrochenen Lanzenstück durchbohrt. Er starb in Anwesenheit seiner Frau Caterina und seiner Mätresse Diana (beide Frauen waren sehr gerne an solchen Turnieranlässen). Irgendwo habe ich gelesen, dass die Mätresse Diana, Caterina gerne etwas mobbte. Durch den plötzlichen Tod ihres Geliebten verlor Diana automatisch ihre ausserordentlich Stellung am königlichen Hof. Caterina zeigte sich ihr gegenüber grosszügig und verzieh ihr ihre Intrigen. Sie schenkte sogar dieser Nebenbuhlerin und deren Kinder Ländereien und kostbare Münzen aus der königlichen Schatztruhe … Diana war darüber sehr verwundert und schämte sich sehr …!  Caterina’s Schachzug: “Lieber den Feind zum Freund machen, als den Widersacher zu peinigen …!”, zeigte ihre positive Wirkung.


Der damals 15-jährige Franz II. (also der Erstgeborne von Caterina) der seit einem Jahr mit der 16-jährigen Maria Stuart verheiratet war (Königin von Schottland und Anwärterin auf den englischen Thron), wurde dann im Jahre 1559 zum König ernannt. Dieser junge König erwies sich als sehr schwächlich und war nicht gerade intelligent. Deshalb beriet ihn der Herzog Franz I. von Guise. Bereits ein Jahr später verstarb der junge König an einer Ohreninfektion. Caterinas zweiter Sohn, der erst zehn jährige Karl IX, war noch zu jung zum Regieren. So übernahm Caterina 1560 selber das Zepter. Eigentlich wollte der hugenottenfeidliche Herzog Françoise (Franz) I. von Guise selber König von Frankreich werden. Die Königinmutter entmachtete ihn deshalb, indem sie sich mit den Bourbonen und Protestanten zusammen tat. Durch diesen Machtverlust zettelte 1562 der Herzog das Massaker und Blutbad von Vassy an. Die ersten Religionskriege begannen ihren Lauf zu nehmen. 1563 übernahm Karl IV endlich den Thron. Seine Mutter reiste mit ihm durch Frankreich, um ihn als König zu präsentieren und seine Stellung zu stärken. Unter anderem traf Caterina in Südfrankreich ihre Tochter Elisabeth. Diese war seit 1560 die dritte Ehefrau vom spanischen König Philipp II. Dieses Treffen von Karl IV und Caterina erzürnte die Hugenotten. Es gab Krieg. Die Adelsgruppen zerstritten sich. Sohn Karl IX liess sich mit den Hugenotten ein, um diese zu beschwichtigen. Die Königinmutter verhinderte dies. Ein weiterer Hugenottenkrieg folgte.


Im Jahre 1570 wurde endlich Frieden geschlossen. In diesem Jahr heiratete König Karl IV. die Erzherzogin von Oesterreich. König Karl IV. zeigte sich im Verlauf seiner Regierungszeit ebenso schwächlich und  unausgewogen wie sein verstorbener Bruder Franz II. Trotzdem wollte er sich als König von der Vorherrschaft seiner Mutter lösen. Er orientierte sich am protestantischen Heerführer de Coligny von den Niederlanden. Dieser erreichte in seinem Land erfolgreich die Religionsfreiheit. Karl IX wollte deshalb nach diesem Vorbild die Hugenotten in seinem Reich als anerkannte Partei etablieren. Königinmutter Caterina selber orientierte sich an Luthers Schriften und liess diese auch ihre Bediensteten lesen. Sie erlaubte den Protestanten, dass sie sich an verschwiegenen Orten treffen durften. Schliesslich erreichte die Königin, dass zwischen den Hugenotten und Katholiken Frieden gemacht wurde. Sie arrangierte dafür die Hochzeit von ihrer Tochter Margarete mit dem Hugenottenführer Heinrich von Navarra. Das Fest endete in einem Massaker (Bartholomäusnacht 1572). Caterina liess den protestantischen Heerführer Coligny töten. Denn ihrer Ansicht nach stand ihr Sohn zu stark unter seinem Einfluss. Sie hatte Angst Coligny würde dadurch zu mächtig… Karl IX. billigte zwar die Tat seiner Mutter und er erlies dazu ein entsprechendes Schreiben im Parlament. Sein jüngerer Bruder, resp. Caterinas weiterer Sohn Heinrich III. konnte vermitteln und Schlimmeres verhindern (der war damals der offizielle Anwärter auf den polnischen Thron). Mit König Karl IX ging es von nun an physisch und psychisch bergab. Die Bartholomäusnacht hinterliess bei ihm ein derart grosses Trauma, dass er depressiv und schwindsüchtig wurde. Er starb schliesslich im Jahre 1574 im Alter von 23 Jahren.



H
einrich III. verzichtete deshalb auf den polnischen Thron. Er wurde König Karls Nachfolger. Eigentlich wollte er vor seiner Thronbesteigung, die noch verheiratete Maria von Kleve, heiraten. Doch noch bevor sie geschieden war, verstarb sie an der Schwindsucht. 1575 wurde Heinrich III. in der Kathedrale zu Reims gekrönt und zwei Tage später heiratete er auf Anraten seiner Mutter Louise de Lorraine-Vaudémont. Durch diese Heirat wurde er mit den Herzögen von Guise verwandt. Durch sein unentschlossenes Regenten setzten sich die Religionskriege fort. Er machte den Hugenotten zu viele Zugeständnisse. 1577 war er gezwungen diese beim Friedensschluss von Bergerac zurück zu nehmen. Die Mutterkönigin Caterina erkannte rasch, dass ihr vierter Sohn keine fähiger König war. Sie beriet ihn deshalb in allen Regierungsgeschäften. Das Volk wollte aber keinen König, der unter der Fuchtel seiner Mutter stand. Heinrich III. überliess daraufhin offiziell seiner Mutter die Regierungsgeschäfte. Er selber nutzte die Zeit zum Reisen und für Festivitäten mit den Mignons. Es wurde auch gemunkelt, dass Heinrich III schwul sei … In der Zwischenzeit verbündete sich Caterina mit ihrem Schwiegersohn dem Hugenottenführer Heinrich von Navarra. Gemeinsam konnten sie erreichen, dass sich die verschiedenen Glaubenskriege in Grenzen hielten und einigermassen harmlos verliefen.


Während dieser Zeit verbündete sich Franz – Herkules (jüngster Sohn Caterinas und jüngster Bruder von Heinrich III.)  mit der Opposition. Dieser Franz wollte den Königsthron von Heinrich III. übernehmen. Heinrich III. wäre das sogar sehr recht gewesen. Denn er und seine Frau Louise bekamen keine gemeinsamen Kinder (er hatte zwar zwei ausserehliche Kinder…).  Wegen dieser Kinderlosigkeit konnte der jüngere Bruder doch noch darauf hoffen, eines Tages König von Frankreich zu werden. Er hatte vor, aus Frankreich ein eigenes geeintes protestantisches Königreich zu machen. Seine Mutter griff ein und verhinderte, dass Heinrich III seinen Königsthron an ihren jüngsten Sohn abtreten würde. Dank einer Abfindung seiner Mutter verzichtete Franz dann endgültig auf den Thron. Er starb dann 1584 an einer Krankheit.


Heinrich der III. trat deshalb mit Caterinas Schwiegersohn Heinrich von Navarra in Kontakt. Gemeinsam beschlossen sie, dass  Heinrich von Navarra so bald als möglich König von Frankreich werde sollte – dies allerdings nur, wenn er zum katholischen Glaube konvertiere. Heinrich von Navarra verweigerte den Glaubenswechsel. Die Herzöge von Guise  (unter anderem Heinrich von Guise) wurden hellhörig. Unter dem Druck dieser Herzöge und unter Anweisung von Caterina machte Heinrich III. einen Rückzug. Er liess verlauten, dass Heinrich von Navarra als Thronfolger für immer ausgeschlossen worden sei … Herzog Heinrich von Guise wurde dadurch ermutigt und stellte im Januar 1588 Heinrich III. ein Ultimatum. Dieser beordete Truppen nach Paris. Durch Machenschaften der Herzoge von Guise gab es dann im Mai 1588 einen Volksaufstand. Der König wurde im Louvre eingeschlossen und entmachtet. Heinrich III. musste aus Paris fliehen. Er machte dafür Herzog Heinrich von Guise verantwortlich. Denn der war jetzt mit dem Einverständnis des Volkes an der Macht. Heinrich von Guise verbot Heinrich von Navarra den Thron zu besteigen. Der entmachtete König Heinrich III. gewann einige Verbündete; und er liess im Dezember 1588 den neuen Machthaber Guise und dessen Bruder ermorden. Da der ermordete Herzog sehr populär war, erliess das Parlament von Paris eine gerichtliche Untersuchung. Heinrich III. musste wiederum aus Paris fliehen. In der Zwischenzeit verstarb seine Mutter Caterina (Januar 1589) im königlichen Schloss von Blois. Ein Dominikanermönch ermordete schliesslich Heinrich III. am 1. August 1589. Auf dem Totenbett bestätigte Heinrich III. seine Zusage von 1584, dass Heinrich von Navarra sein Nachfolger sei, und dass er mit dem Namen Heinrich IV. der zukünftige König von Frankreich sein solle. Was dann auch geschah …


Irgendwie


ist die Geschichte ”Geschichte”.


Nicht egal, nicht alles legal …


und vieles doch so banal.


Das Lied aus der Operette:


“Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld!”


macht in meinem Hirn die Runde.


Irgendwie


schon seit Stunden …


…. nicht wegen dem Geld,


nur wegen einer Mutter und den Heinerles


Irgendwie.


Heinerle, Heinerle, hab‘ kein Geld …

ist ein Lied  aus der Operette


“Der fidele Bauer”


(von Leo Fall)


HEINERLE
: Mutter, du musst mir was Schöns jetzt kaufen.

MUTTER
: Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld.

HEINERLE
 Mutter, ich möcht’ jetzt zum Kasperl laufen.

MUTTER
 Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld.

HEINERLE
 Mutter. ich möcht’ jetzt ein Zuckerl schlecken.

MUTTER
 Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld.

HEINERLE
 Mutter, möcht’ reiten auf dem Ringelspielschecken.

MUTTER
 Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld.
Wenn ich aber Geld tu haben,
Heinerle, mein Heinerle,
Soll das Bubi alles haben,
Heinerle, mein Heinerle.
Zuckerl, Kasperl, Ringelspiel,
gar nix ist mir dann zuviel.
Für mein Buberl, Heinerl du,
 Wenn i s’Geld erst haben tu.

HEINERLE
 Wann wirst aber Geld du haben,
Wann wird s’Bubi alles haben?

MUTTER
 Heinerle, das weiss ich nicht.

HEINERLE
 Kauf mir was, ich bitt’ schön bitt’.

MUTTER
 Heinerle, das geht doch ned.

HEINERLE
 Mutter, kauf was, bitt’ schön bitt’.
Kauf mir was, ich bitt’ schön bitt’.

MUTTER
 Heinerle, das geht doch ned.      

„Tschau Mutti …

wie hat es denn dich in dieses Kaff verschlagen?!“

„Mich? Nicht nur mich! Wohne seit ein paar Wochen mit meiner Familie da! Was machst denn duuu hier?“

„Arbeite als Schulpsychologe in diesem Bezirk.“

„Was Duuu? Ein Schulpsychologe!? Ein Schreck aller Eltern! Also, du kommst mir gerade geschliffen. Wir halten seit Tagen Familienrat, ob wir unseren Jungen bereits dieses Jahr einschulen sollen oder …!“

„Ja, genau, das ist mein Spezialgebiet. Weisst du was, komm nächsten Sonntag mit deinem Mann und euren Kindern auf den Robinsonspielplatz …!“

Später zu Hause: ”Was mit so einem Psychofuzzi?! Gehts dir noch?!“, ruft mein Mann gar nicht begeistert. „Aber was tut man nicht alles für seine Kinder!“ – lenkt er ein.

Am Sonntag auf dem Spielplatz läuft es rund. Die Kinder toben und tummeln sich, bis sie rosig verschwitzt – bereit waren – mit uns zu picknicken! Unser wunderbares Söhnchen verhält sich auch während dem Essen, dominant auffällig, rechthaberisch einfältig und blödsinnig kämpferisch, wie vorhin auf dem Piratenschiff. Auf die scheinbar zufälligen Fragen vom Psychofritzen antwortet unser Primus anfangs sehr irritiert, dann selbstbewusst kühn und auf einmal gelöst locker und recht übermütig! Mein Mann und ich schauen uns beängstigend an … Wird unser Wundersöhnchen zu einem POS – Fall, mit Ritalin und “Spür-mich-Therapieritualen”?

„Ihr habt einen sehr aufgeweckten Sohn!“, werden wir aufgeklärt. „Dieser ist bereits überreif für die Schule! Der macht nur aus Langeweile soviel Wirbel und Saich!“

„Das der hell auf der Kappe ist, wissen wir schon. Aber der muss doch wirklich zuerst lernen still zu sitzen …“

„Nur keine Bange! Der lernt das schneller als ihr denkt – schult ihn ein – am besten zu einem Lehrer und ihr werdet sehen, aus dem wird mal etwas! Euer Sohn hat viel Witz und Gottvertrauen.” – und der Fachmann grinst uns ganz unverschämt an: “Lachen musste ich, als ich euren Sohn fragte, welchem Tier seine Mutter gleiche. Wie aus einer Pistole geschossen hat der gesagt: ‘Mein Mutti ist ein grosser Elefant!’ Da hat es mir die Sprache verschlagen. Du weisst ja Mutti, wir haben dich in der Schule immer mit einem scheuen Rehlein verglichen!“

„Rehlein? Von dem weiss ich gar nichts! So wie ich mich erinnere, sagten einige zu mir, ich gleiche einer piepsigen Meise.”

„Was du eine Piepsmeise? Also, da muss ich unserem Sohn recht geben. Ich sehe dich zwar nicht gerade als Elefantenbulle, doch als Elefantenkuh würdest du in jedem Zoo eine gute Falle machen.“

 Sehe ich nicht goldig vertrauensweckend aus?


Wenn ich so,


unserem Sohnemann und meinem Herzallerliebsten gefalle, dann ist es ja gut.


Ente gut – Alles gut!


Plötzlich …

hat man einen Furz!


Das passiert jedem – irgendwo – irgend wann – einmal oder mehrmals!


Ja, plötzlich hat man das Gefühl, das Haar muss gefärbt, verlängert oder radikal wegrasiert werden. Dieses Kleidungsstück muss her! Bitteee! Nachher hab ich ganz sicher keine Wünsche mehr! Nein, noch diese Schuhe und diese Tasche, dann ist ganz sicher Schluss! Denkste, denn kaum hat man das Ding im Sack, folgt der nächste …



Es gibt so Wünsche die nisten sich alljährlich voll krass hartnäckig ins Gehirn ein. Zum Beispiel der Wunsch für ein schnelles Auto, für ein smartes Coupe oder sogar für einen geilen Bolidenflitzer. Schon beim ersten Probesitzen spürt man die alten Knochen, das Genick wird steif und das ausgelatschte Portemonnaie sticht einem  so arg spitz und grausam in den Allerwertesten … dass es sich halt schnell ausgeträumt hat. Aber Hallo, im nächsten Frühling gibt es ja wieder neue Angebote, wer weiss, dank Euro – sogar bezahlbarere!?



Besonders, wenn man sich etwas “Eigenes” leisten will, kann’s hinten los gehen. Die Träume und Visionen für ein eigenes Haus, für eine Loft- oder Eigentumswohnung-, oder sonst für eine Residenz, kann man zwar für ein paar Tage aufrecht erhalten (sogar für Wochen). Doch meistens beim Beantragen des Kredites kriegt man Blähungen! Wieder verklemmt man sich diesen Furz und fährt psychisch auf dem Nullpunkt nach Hause. Etwa ausgenüchtert setzt man sich dort aufs Sofa, legt die Hände auf den Bauch und seufzt: “Sind wir doch zufrieden, mit dem was wir haben!”



Zufrieden? Nicht gerade lange! Schon höre ich mich wieder sagen: “Endlich, die Unterlagen für die Hausbesichtigung in Uppsala* sind da!” Wo das Kaff ist – hab’ keine Ahnung. Hauptsache wir dürfen weiter träumen und planen. Irgend einmal wird es nicht nur mit dem Kaufantrag klappen, sondern auch mit dem Kredit! Bin schliesslich blond und habe blaue Augen! “Piiip!”, ruft meine allerliebste Tochter!


“Recht hat sie!”, gackert das Huhn!


“Denn Träume sind nicht nur Schäume, sondern Fürze, die uns am Leben erhalten


und die Wirtschaft in Schwung bringen.”


Der Kukuk und der Esel …

... die hatten einen Streit!


Mutti und der nette Nette, die hatten einen Streit.


Wer wohl am besten kleckse, zur schönen Maienzeit.


Herr Nette sprach: „Das kann ich!“, und fing gleich mit Pinseln an.


„Halt! Nein! Das ist ja ein Geschmier!“, schrie Mutti den netten Nette an.


 


Das klang gar nicht lieblich, von nah und fern!


Mutti debattiert nicht zimperlich und Nette will sofort gehn!


„Einverstanden, hier ist die Tür!“ Das verschlägt dem netten Nette,


fast die Sprache: „Ist das Kalkül? Heute keine Arbeit keine Knete?!“




Mutti kann’s fast nicht glauben, der nette Nette greift zum Schleifpapier:


„Ich mach Ihnen das da wieder sauber!“ – und schmirgelt weg seine Schluderzier.


„Darf ich das jetzt neu bemalen?“ - â€žUm Himmelswillen nochmals nein!


Das wird später der Lackierer machen!“, keift Mutti auf den netten Nette ein.




„Einzig, da hätt’ ich für Sie eine Arbeit!“, Mutti zeigt dem Nette ein paar Fenster.


„Die wären zum Uebertünchen schon bereit!” - â€žDafür geb’ ich mich nicht her!“


Beide liefern sich einen weiteren Streit! â€žNa, dann fahren Sie am besten heim!“


Nette ist plötzlich wieder bereit; und bemalt brav Fenster für Fensterlein!




Diesmal sauber und ganz apart. Mutti lobt den netten Nette,


legt Moneten in Sichtweite parat und ermuntert so den netten Nette.


Am Abend oh Wunder! Siehe da! Die Fenster strahlen im tollsten Weiss.


Der nette Nette ist fertig und strahlt: â€žNie mehr mal’ ich bei Mutti einen Scheiss!“




Mutti dankt dem netten Nette: â€žHier einen Znüni auf den Weg,


da ihre schwer verdiente Knete und jetzt auf (Nimmer)wiedersehn!“


Der nette Nette fährt nach Hause. Mutti atmet einmal tief und feste


und fragt sich unter der Brause: “Wer war nun heute der Beste?”


 


Na ja, beide wohl?! Mutti musste feste Grinsen, denn der nette Meister Nette


hatte noch eine Frage beim Verschwinden: “Wieso wissen Sie, meine Beste,


wie man Preis, Leistung und Zeit, sowie Material und deren Verarbeitung,


für eine Arbeit so aufgleist, dass es für beide stimmt, bei der Nachkalkulierung!”



“Ich bin halt kein Greenhorn, eher ein gekröntes Alphatier!


Das ist nun eimal so! – und – nicht anders, das merke dir!”


^

Vor den Ferien …

darf geputzt und gewaschen werden.

Gott sei Dank! Morgen um diese Zeit befinden wir uns auf der Insel. Kurz Durchatmen, die letzte Wäsche in die Maschine stopfen; den Trockner zum zweit letzten Mal in Gang setzen und den Geschirrspüler auf volle Pulle schalten. Alle Maschinen tiggen und pluppern, wackeln und rütteln. Nirgends ein rotes Lämpchen. Also Alles im grünen Bereich.

Halt. Der Ueberlauf vom Spültrog blitzt trotz Fegen und Polieren gar nicht so super mega schön … Innen entdecke ich etwas Schwarzes. Das muss weg! Mittels Verlängerungsschlauch lasse ich heisses Wasser mit Hochdruck  in den Ueberlaufstuzen schiessen. Es bleibt schwarz da drinnen. Die ausgeleierte Zahnbürste leistet ganze Arbeit. Endlich geschafft.  Hat es nicht da weiter unten noch so etwas haarig Unschönes? Mit dem Schraubenzieher etwas nachguseln … Tatsächlich, da ist noch Etwas! Beim Putzen ist es halt wie beim Zahnarzt, der sagt auch: “Sooseli jetzt sind wir fertig mit Bohren! Mutti bitte spülen!” Dann guselt er mit dem Häkchen …”Oh nein, Frau Mutti, da müssen wir noch mal ran!” So, nicht ablenken. Jetzt wird weiter geputzt:

Meine “Lismernadel für alle Fälle” greift gut! “Brrr, gruselig – grausig!”, das Etwas wird schleunigst in den Abfallkübel entsorgt. Nur noch spülen und fertig ist die Arbeit! Doch halt! Das Siphon selber ist ja auch noch schmutzig! Den Abfallkübel auf die Seite stellen, das Rohrsystem einseifen, spülen und fertig! Irgend ein Käuzchen tanzt durch meine Hirnwindingen:

“Na, wenn das Rohr aussen so schmutzig ist, wie mag es wohl im Rohr drinnen erst aussehen?” Der Ring vom Siphon klemmt. Mein Sohn eilt mir zu Hilfe. Die Zange soll es richten. Bingo! Ich schubse meinen Helfer etwas auf die Seite, ziehe am Siphon und Platsch … Wie das Amen in der Kirche läuft das ganze Wasser auf den Boden. “Na, Mutti! Hast du noch nie etwas von einem Kübel gehört?” – “Du immer – mit deinen gescheiten Sprüchen! Hättest ja auch dran denken können, oder?” – “Ist das meine Aufgabe?” – “Nein natürlich nicht! Doch schau dir mal DAS an! Zum Glück hast du das Ding aufgebracht! Das sieht ja voll krass schleimig aus! Hi, guck! Da ist ja auch noch mein Ohrring, mitten im bunten Spaghettisalat!”

Erleichtert über den Fund und ziemlich verdattert über so viel Unrat im Rohr, reinige ich alle Teile und schraube, wie es sich gehört das Abflusssystem wieder gut zusammen. Soseli, das wär’s. Zur Probe nochmals durchspülen … Oh Schreck lass nach, das vermaledeite Rohr rinnt wie eine Zeine. “Söhnchen komm hilf mir bitte! Hilfe, so eine Kake! Komm doch endlich!” – “Was ist denn jetzt schon wieder! Will endlich mein Zeug packen …!” – Er beschaut sich die Bescherung: “Das hast du aber fein hingekriegt Mutti! Du in zwei Stunden müssen wir auf dem Flughafen sein!” – Mein Sohn rupft und schraubt, flucht und rupft nochmals – aus die Maus – das Ding ist entzwei! Mein Sohn schmeisst mir die Ware vor die Füsse! “Mach du da nur selber weiter Mutti! Auf so einen Scheiss kann ich verzichten!” Mir wird es heiss und erleichtert fällt mir der Dingsbumms ein! Der ist doch  Sanitärmonteuer, dem läute ich jetzt an! Leider kann der mir nicht helfen. Er arbeite bei der Sanität. Er kenne sich nur mit dem Blut- und Urinsystem aus. Von Abflussrohren und ähnlichem Zeug, habe er keine Ahnung. Doch er kenne einen, der so Zeug extrem gut flicken könne …

Der Röhrendoktor kommt tatsächlich, zehn Minuten bevor wir aus dem Haus müssen, angefahren einem schnittigen zitronengelben Coupé. Schnell erkläre ich ihm den Sachverhalt. “Also, nur keine Panik. Das haben wir gleich… ” – “Ja, gute Frau, wo sind denn die Dichtungen?” – “Dichtungen? Weiss nicht?! Oder meinen Sie etwas die schwarzen schleimigen Dinger? Die habe ich entsorgt! Das sind die reinsten Pilz- und Schimmelverbreiter!” – “Was denken Sie! Sie sind gut! Gerade diese Gummiringe machen das Ganze dicht! Darum die auch Dichtungsringe! Ausserdem ist die eine grosse Schraubenmutter auch noch gerissen! Oh Ohhh, liebe Frau! Das repariere ich nicht in zehn Minuten! Zumal mir das Material fehlt.”

Weiter erklärt der Monteur: “Madame, nächstes Mal benutzen sie für die Reinigung einfach einen Express – Abflussreiniger und zwar am besten den “Radikalfidiputz”. Dieser wird mit allem fertig! Dann müssen Sie nichts mehr aufschrauben. Einzig, DAS müssen Sie – vorgängig noch die genaue Rohrlänge ermitteln, damit Sie wissen wie viel Sie von dem “Radikalfidiputz” reinschütten dürfen. Wenn Sie das Zeug überdosieren, überschäumt Ihnen Alles ins Abwaschbecken zurück. Es kann Ihnen so ihre zarten Hände verätzen oder noch dümmer in Ihre wunderbaren blauen Augen geraten! Dann gute Nacht Madame!  Ja, gucken Sie doch nicht so! Am besten ist es, wenn Sie wieder einmal das Rohrsystem putzen wollen, rufen Sie mich einfach an! Für einen Lappen und etwas Trinkgeld erfülle ich Ihnen fast alle Wünsche!” – “Ist schon gut Herr! Wie heisst jetzt nochmals ihre Firma! Auf jeden Fall vielen Dank für Ihre Hilfe!”  Es bleibt mir also tatsächlich nichts anderes übrig, als diesem wildfremden “Retter der Not” unseren Hausschlüssel zu überlassen, damit er in den nächsten Tage die Sache wieder in Ordnung bringen kann. Verlegen verstaue ich seine Visitenkarte in meine Handtasche und endlich sitze auch ich im Auto.

Während der Fahrt zum Flughafen “pfuttert” mein Mann auf mich ein. “Was bis Duu denn für ein Huhn! Immer noch im letzten Moment etwas putzen und mechen …” – Da unterbreche ich meinen Herzallerliebsten: “Du hör mal! Das war es mir Wert. Erinnerst du dich noch an die kostbaren Ohrringe, die ich von dir zu Ostern erhalten habe? Habe es dir nämlich gar nicht getraut zu beichten, dass ich einen davon bereits verloren habe. Jetzt, stell dir vor, im Siphon habe ich das verlorene Stück wieder gefunden!” – “Spinnst du! Von wegen wertvolle Ohrringe! Hast du nicht gemerkt. Solche Dinger gibt es in jedem “Cookonsumtempel”, wenn man dafür genügend Märkli gesammelt hat! Ich spare an allen Ecken und Enden! Und du, meine Herzallerliebste, wirfst dann das Ersparte dem erst besten Schickimicki – Monteur nach!” – “Beruhige dich doch, ich bezahle die Reparatur aus meinem eigenen Sack!” – “Das wollen wir auch sehr hoffen!”

Ei, jei jei! Muttilein! Eile nächstes mal mit Weile – und denk’ an das Zitat von Erich Kästner:

Das meiste auf der Welt geht nicht durch den Gebrauch kaputt, sondern durchs Putzen!”

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Muttis Turbulenzen …

… mit ihrem Computer!

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Etwas Freizeit, die will ich nutzen,

im iPhoto lagern Fotos zu Dutzend;

diese will ich schnell auf einer DVD deponieren.

Gedenkt, kredenzt und eifrig geht’s ans Ausprobieren.

DVD – rein! Ratter Ratter, oh wie schnell…

und Hoppla hopp, das ist nicht originell

Meldung kommt, kann nicht speichern,

da die KB für diese DVD nicht reichen.

Kein Problem, das hab ich doch gelernt.

Die Schlechten werden in den Papierkorb entfernt!

Die Guten sollen in einen Ordner, oh wie schlau …

wähle dazu „Exportieren in Ordner“, wie kann man auch,

und zwar in einen Leeren, der  auf meinem “Schreibtisch” steht.

Tschh, tschh und immer noch tsch, wie lange das doch geht …

… das dauert und dauert – eine Minute, zwei Minuten …

Mein Telefon, oh Halleluja, beginnt zu tuten.

Schnell, den Hörer an mein Ohr

und Schnatter, schnatter in einem fort.

Nach etwa einer Viertelstunde

wieder am PC für die nächste Runde!

Nein, was ist denn da passiert?

Der Festplatte fehlt die Energie!

Kann die Dateien wohl noch öffnen,

aber nicht mehr aus dem Vollen schöpfen.

Einmal hin und einmal her, beginnt mein Hirn zu denken (!)

Am besten ist, was nicht nötig in den Papierkorb zu versenken..

Bald fühl ich mich, es ist verrückt

wie der Zauberlehrling in Goethes Stück.

Mutti, Mutti! So kommst du nicht mehr weiter!

Telefoniere schnell deinem PC - Meister.

Der hockt, Gott sei Dank, schon am Telefon parat:

„Mutti, was du hast eine Festplattensalat!?“

Ich schalte mein TeamViewer auf

und schon habe ich Masters Augen drauf.

Der  guckt und schaut und ruft:

„Das sieht ja aus, wie in einer Totengruft.

So was bringst ja nur DU zu Stande!

Mutti, das ist wirklich eine Schande!“

Mein Masters Curser arbeitet immer schneller:

„Du Mutti, du bist ja schon nicht die Hellste!

Hast noch einmal Schwein gehabt!

Alles ist wieder da, und wie gesagt:

Das nächste Mal rufst du mich sofort an

damit ich, deinen Saich einfacher reparieren kann!“

Etwas später wieder am PC, arbeite ich emsig wie eine Maus.

Scht Scht puufff ich sehe Sterne! Huch das ist ja ein Graus!

Alle Programme offen, aber: Entourage leer, Schreibprogramm leer

Mein I-Photo und alles Andere ist leerer* als leer!

Nahe an den Tränen, erinnere ich mich,

der Papierkorb hat deine Daten sicherlich.

Tatsächlich, das Zeug ist da noch vorhanden.

Jetzt eilends die vermissten Daten angeln …

Nein, nicht schon wieder, das glaube ich ja nicht,

Alles rieselt davon, nichts ist mehr dicht.

Nun halt rasch dem Master phonen.

„Easy Mutti noch noch mal von vorne!

Was hast DU jetzt gemacht mit DEINEN Pfoten!?

Nichts mehr ist da, nicht einmal die Musiknoten!

Du hast so erfolgreich wie du halt so bist,

alle Programme gelöscht von Top ins Nichts.”

Master sagt nicht mehr ganz so lieb: „Mutti schau …!“

Nein er knirscht: „MUTTER! Jetzt klär ich dich zum letzten Mal auf!

Deponiert wird nur das Nötigste auf deinem „Schreibtisch“!

Gesichert wird in die dafür bestimmten Fächer, das gilt auch für dich!

Im Haus Library hast du überhaupt nichts zu suchen,

oder dort gar zu löschen und aus zu pusten!

Nächstes Mal, das schwöre ich dir,

präsentier ich dir eine Rechnung und die zahlst du mir!”


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Hi, nein! Hab etwas übertrieben!


So schlimm ist mein Master nicht!


Doch ich schäme mich ganz fürchterlich,


für meine hirnlose Arbeitsweise am Computer!


“Wo die Pferde versagen, schaffen es die Esel.“
Johannes XXIII. (1881-1963),


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